Traurig. Ich habe ihn trotz allem gemocht.
Ich muss an das denken, was Erhart Kästner in "Stundentrommel vom heiligen Berg Athos" schrieb.
Falls das Zitat nach Meinung der Moderatoren irgendwelche Urheberrechte verletzen sollte, kann man's auch in der Insel-Taschenbuchausgabe auf Seite 102 nachlesen:
"Auf dem Friedhof von Griegoriu musste ich an den berühmtesten Friedhof des Westens, den Père Lachaise [in Paris] denken, der sein genaues Gegenteil ist. Schon dass an den dortigen Gräbern unzählige Male das eingemeißelte 'Concession à perpétuité" steht, 'gemietet für die immer', lässt merken, dass man sich am anderen Pole befinden. In Griegoriu mietet man für drei Jahre. Und noch bei Schiller und dem Weimarer Beinhaus wars so.
Wie schauerlich komisch, auf einem Friedhof vom Perpetuellen zu sprechen. Auf einem Friedhof wenigstens sollte vom Immerwähren die Rede nicht sein. Hier wenigstens sollte gesagt werden dürfen, dass nichts immer währt. Dass es kein letzter Wunsch sein kann, das Zeitliche zu verlängern. Dass Dauer das Ganz-Andere der Ewigkeit ist.
Davon will Père Lachaise auf keinen Fall etwas hören. Er ist römisch, nicht griechisch. Per saecula saeculorum: Er reiht Denkmal an Denkmal und Nachruhm an Nachruhm, preist die Unsterblichkeit, und wenn ers weit bringt, bringt ers zur Todesmelancholie. Das ist wenig.
Der Tod als Sieger, der Tod als Ordensverleiher, der Tod als Tor zu Unsterblichkeit, der Tod als Großsiegelbewahrer des Ruhms? Zuviel Ehre dem Tod, zuviel Ehre."
Auch wenn's der nicht nur mir sehr schwierige Kästner geschrieben hat. Wo er Recht hat, hat er Recht. Insofern selbst auf Kreta nicht auf ewig 'Kreta-Klaus'.
Auch davon ist er und sind wir erlöst.